Vom kleinen Transportfahrzeug zum Kleintransporter

Seit der Erfindung des Kraftfahrzeuges und dessen Nutzung als Transportmittel war man bestrebt eine möglichst grosse Last schnell und über größere Entfernung von A nach B zu bringen. Die Nutzfahrzeuge wurden technisch immer weiter entwickelt, um diesen Zweck zu erfüllen. Dabei entstand eine Sparte von Fahrzeugen die sich nutzlastmäßig selbst Beschränkungen auferlegte. Auch gab es bei deren Entwicklung kein Bestreben nach Höchstgeschwindigkeiten. Diese so genannten Kleintransporter sind bis heute auf unseren Straßen unterwegs. Sie waren und sind noch immer ein unentbehrliches Transportmittel mit großer Wendigkeit für Nutzlasten bis 1 t.

Das neu erschienene Buch soll die Entwicklung vom kleinen Transportfahrzeug zum schnellen wendigen Kleintransporter und die damit verbundene fast 65 jährige Geschichte aufzeigen.

Am Anfang steht der Däne Jörgen Skafte Rasmussen, der in Sachsen studierte und im erzgebirgischen Zschopau begann Motorräder zu bauen. Neben der Motorradproduktion entstand unter seinem Einfluß in Frankenberg, in der Nähe von Chemnitz, eine Fertigungsstätte für kleine leichte Transport-Dreiräder. Die Entwicklung dieser Fahrzeuge wurde weiter voran getrieben und es entstanden daraus Vierrad-Transportfahrzeuge, welche im nahe gelegenen Hainichen bis zum Kriegsende produziert wurden.

Mit dem Neubeginn und der Gründung der DDR begann auch in Hainichen wieder der Transporterbau. Im jetzt volkseigenen Betrieb wurden am Anfang verbesserte Vorkriegsmodelle gefertigt. Dies änderte sich ab 1961. Eine neue Generation von Kleintransportern wurde entwickelt und in Serie gebaut. Der Barkas B 1000 wurde eines der wichtigsten Transportmittel in der DDR. Es ahnte damals niemand, dass dieses Fahrzeug, abgesehen von einigen technischen Verbesserungen, fast unverändert 30 Jahre lang produziert wurde. Obwohl es immer wieder Bestrebungen gab ein völlig neues Fahrzeug in die Produktion zu übernehmen, war dies aus den verschiedensten Gründen nicht möglich. Durch diesen Umstand verlor man, nicht nur im Kleintransporterbau, immer mehr den Anschluss an die Welt-spitze. Daran änderte auch nichts der Einbau eines 4-Takt-Motors von VW. Mit der Wende und der Grenzöffnung wurde das ganze wirtschaftliche Ausmaß sichtbar. Die Produktion des Kleintransporters Barkas wurde 1991 eingestellt. Auch ein Verkauf der Produktionsanlagen schlug fehl.

Das Buch schließt eine kleine Lücke in der Fahrzeugeschichte um Frankenberg, Hainichen und Chemnitz. Dabei wurde vor allem auf die Historie und ihre Dokumentation Wert gelegt. Erstmals liegt eine umfangreiche Bilddokumentation zur Geschichte der Kleintransporter in Sachsen vor.

UNSER TIPP - Besuchen Sie auch die folgenden Seiten: